Trauer um Paul Wissing
Das Flügelkreuz der Reeser Scholten-Mühle stand Ende April 2018 auf „Trauerstellung“. Durch die traditionelle Justierung der Flügel auf „2, 5, 8 und 11 Uhr“ wird in der Jahrhunderte alten „Sprache der Mühlen“ angezeigt, dass es im engsten Kreis der Müllerfamilie einen Trauerfall gibt.
Am Samstag, 28. April, starb Paul Wissing im Alter von 73 Jahren. Der beliebte Mühlenführer, der in den letzten 20 Jahren vielen tausend Kindern und Erwachsenen die Arbeitsgänge in der 1848 erbauten Mühle nahegebracht hat, wuchs als Sohn eines Müllers in Haldern auf. In den 70er Jahren zog er mit seiner Familie, eher durch Zufall, direkt neben die Scholten-Mühle. Bei den Restaurierungsarbeiten in den 90er Jahren und in den darauffolgenden zwei Jahrzehnten gehörte Paul Wissing zu den engagiertesten und fachkundigsten Helfern. Seit 2014 führte er auch viele hundert Besucher durch die restaurierte Mühle in Wertherbruch.
„Mit Paul Wissing verlieren wir einen über alle Maßen hilfsbereiten Nachbarn, einen guten Freund und einen der wichtigsten Mühlenexperten am Niederrhein“, sagen Stefan und Michael Scholten, Eigentümer der Scholten-Mühle in sechster Generation. Zuletzt stand das Flügelkreuz der Mühle im Februar 2014 auf „Trauerstellung“, als Alfred Scholten, Sohn des letzten Müllers Johannes Scholten, im Alter von 67 Jahren starb.